Wenn wir Menschen fragen, was für Sie wichtig ist, spielt Freundschaft eine sehr wichtige Rolle. Freunden kann vertraut werden und helfen sich uneigennützig. Freundschaften entstehen oft in jungen Jahren und gerade, wenn jemand Schwierigkeiten hat, zeigen sich die wahren Freunde.
Jemand mit vielen Freunden in Facebook findet niemanden, der ihn spontan beherbergt. Bei Geld hört die Freundschaft aus, das hören wir oft, doch echten Freunden kann man helfen, denn die geben das Geld wieder zurück und nehmen es nur als letzten Notanker.
Ich bin stolz auf meine Freunde, sie sind auf der ganzen Welt, ich bin viel unterwegs gewesen und in jedem Land wird Freundschaft anders gelebt und gehandhabt. Doch überall braucht diese Zeit und lebt vom Vertrauen, dass man sich hilft und persönlich sieht.
Jetzt sollen Freundschaftswochen zwischen Selb und Asch stattfinden. Zwei Städte, die vor dem 2. Weltkrieg eng verbunden gewesen sind. Meine Mutter ist gerne zu den schönen Cafés nach Asch gelaufen und die Vertreibung der Sudetendeutschen hat viel Leid verursacht. Seit 1989 können die Städte wieder zusammenwachsen, nur wie soll das gehen, wie kann Freundschaft entstehen?
Zeit und Vertrauen. Das entsteht nur bedingt, solange wenig Austausch stattfindet. Die Bewohner von Asch nutzen die Sporteinrichtungen, die Selber fahren zum Tanken und Zigarettenkaufen. Die Initiative ist lobenswert, doch wie entsteht Vertrauen, einige Kunstwerke aufstellen, behördliche Zusammenarbeit, ist es das? Ich meine ja und es ist bewundernswert, wie in Infrastruktur (Bahnlinie Selb-Asch) investiert wurde und dennoch von der Bevölkerung inklusive den Politikern nicht genutzt wird, dauert ja mehr Zeit.
Wir müssen mehr fordern und auch Dinge im kleinen anstossen. Aus der Ferne, der Schweiz mit tschechischen Freunden, sehe ich das vielleicht anders, bin nicht so betriebsblind. Jetzt gibt es Freundschaftswochen, ein wichtiges Zeichen.